Bügelflaschen - copy

Der Brauvorgang

in unseren Brauereien in Lorsch und Bürstadt

Biergeschichte begann vor tausenden von Jahren – um genau zu sein, seitdem der Mensch Getreide isst. Vergorener Brotteig war mit großer Wahrscheinlichkeit Ausgangspunkt für die Herstellung eines Getränkes, das wir als erstes Bier bezeichnen könnten. Bier und Brot wird nicht nur im Back- und Brauhaus vereint, sondern gehört historisch einfach zusammen.

Je nach Biersorte wird verschiedenes Malz, wie beispielsweise Pilsner, Münchner oder Karamellmalz verwendet. Das Getreide aus denen unsere Malze gewonnen werden, werden in der Region Heidelberg angebaut. Das Getreide wird zum Keimen gebracht und anschließend getrocknet, wodurch das Malz entsteht. Hierbei entstehen die verschiedenen Farben des Malzes, was ganz genau auf jede Biersorte abgestimmt ist.

In unserer Schrotmühle wird das Braumalz zerkleinert, wodurch die äußere Kornschale vom Malzkorn getrennt wird. Das Zermahlen fördert den Aufschluss von Stärke und Eiweiß beim späteren Maischen.

Das Sudhaus, Herzstück jeder Brauerei, besteht aus der Maisch- und Würzepfanne (links) sowie dem Läuterbottich (rechts). Hier wird Malz, Wasser und Hopfen zu Bierwürze verarbeitet. Jeder Kessel hat ein Innenvolumen von ca. 600 Liter.

Das geschrotete Malz wird zunächst im Maischbottich (links) mit Wasser gemischt und in verschiedenen Temperaturstufen erhitzt. Hierbei bildet sich vornehmlich Zucker und eine ganze Reihe anderer Stoffe durch Enzyme, die im Malz enthalten sind. Diese Enzyme prägen den späteren Charakter des Bieres.

Nach dem Maischen wird das Produkt, die „Maische“, in den Läuterbottich (rechter Kupferkessel) gepumpt und abgeläutert, wodurch die Bierwürze gewonnen wird. Der Begriff „läutern“ stammt aus dem Mittelalter und bedeutet „klären“. Im Läuterbottich bleibt Treber (Malzrückstände) zurück, ein hochwertiges Viehfutter oder auch eine wertvolle Beigabe zum Brotbacken.

Die Bierwürze wird nun in die Maisch- und Würzepfanne (linker Kupferkessel) zurückgepumpt und eine Stunde mit Hopfen gekocht. Hopfen verleiht dem Bier seine charakteristische Bitterkeit sowie sein feines Aroma und ist für weitere Eigenschaften des Bieres verantwortlich, wie etwa Haltbarkeit, Bekömmlichkeit, Gesundheit, und vieles mehr. Wir verwenden hierzu ausschließlich Aromahopfen aus Bayern. Lediglich für unsere ausgefallenen Spezialbiere kommen Hopfen aus aller Welt zum Einsatz. Nach dem Kochen wird die Stammwürze gemessen, welche den Zuckergehalt des Bieres angibt. Unser Helles Bier weist beispielsweise einen Stammwürzegehalt von 12,5% auf. Dies bedeutet, dass 125g Zucker pro Liter Bier enthalten sind.

Die geklärte Würze wird erneut geklärt, abgekühlt und in die Gärtanks gepumpt. Hier wird nun Hefe zugesetzt und die Bierwürze vergoren. Bei der Gärung wandelt die Hefe den Zucker in Alkohol und Kohlensäure. Je nach Hefesorte entstehen weitere Aromen – dadurch entsteht z.B. das typische Bananenaroma in unserem Weizenbier.

Nach der Gärung, die je nach Biersorte zwei bis zehn Tage dauert, kommt das Jungbier in die Lagertanks. In diesen Tanks reift das Bier nach und bindet unter Druck bei leichter Nachgärung Kohlensäure.

Diese Nachgärung dauert bei kalten Temperaturen von etwa null bis vier Grad je nach Biertyp zwei bis zwölf Wochen oder sogar länger bei Bock- und Starkbieren. Je höher der Stammwürzegehalt desto höher ist der Alkoholgehalt und desto länger dauert die Lagerzeit. In den Brauhäusern in Lorsch und Bürstadt lagern ständig mehr als 50.000 Gläser Bier.

Nach der Lagerung wird das Bier direkt in die gekühlten Ausschanktanks gepumt und kann zapffrisch ohne Umwege direkt genossen werden.